Putins wahres Gesicht

Eine Kolumne von Franziska Augstein Als Wladimir Putin antrat, bemühte er sich um ein gutes Verhältnis mit dem Westen. Man hat ihn am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Nun folgt die Quittung. Nicht bloß die griechische Philosophie, auch die Philosophen haben mächtig Eindruck hinterlassen. Etwas weniger als 500 Jahre vor der Zeitenwende, als die Götter noch lebendig waren, wurde dem Anaxagoras eines Tages die Botschaft überbracht: Dein Sohn ist gestorben. Der weise Anaxagoras soll darauf … [Read more...]

Die Nato – totgeredet und notwendig

Eine Kolumne von Franziska Augstein Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es keinen Grund mehr, die Nato aufrechtzuerhalten. Mit dem Ende des Kalten Kriegs war der Feind zerbrochen. Die Nato hat trotzdem überlebt: Man hat neue Feinde gefunden. Die Nato habe ich persönlich noch nicht kennengelernt, glaube aber, dass es sich um eine distinguierte Dame handelt. Sie trägt einen ausladenden Hut, wie es bei den Pferderennen im englischen Ascot üblich ist. Vögelchen diverser Nationen finden Platz auf … [Read more...]

Zwei Prozent

Die Nato hat bisher im Großen und Ganzen – unter der Ägide der USA – gut funktioniert. Seit vielen Jahren gilt die Devise, jeder Mitgliedstaat solle zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben. Das leuchtet nicht ein. VON FRANZISKA AUGSTEIN Im Jahr 1999 hatte die Nato ohne Abstimmung mit dem UN-Sicherheitsrat Krieg gegen Serbien geführt. Anschließend fühlten viele aus dem Militär und viele Nato-Kenner sich nicht recht wohl: Entgegen dem Völkerrecht einen Krieg vom Zaun … [Read more...]

Po­li­ti­sche Kol­la­te­ral­schä­den

Hans-Peter Kriemann erklärt, warum Rot-Grün 1999 beim Nato-Krieg gegen Serbien mitmachte. VON FRANZISKA AUGSTEIN Als die Nato im Frühjahr 1999 gegen Jugoslawien und seinen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević einen Luftkrieg führte, wurden Präzisionswaffen eingesetzt, deren angepriesene Zielgenauigkeit dazu führte, dass ungefähr 500 Zivilisten zu Tode kamen. Hier attackierte die Nato eine Eisenbahn, dort einen Flüchtlingstreck. Aus Versehen – vermutlich war es wirklich ein Versehen – … [Read more...]