Vita

Dr. Franziska Augstein (* 18. 9. 1964 in Hamburg) ist eine deutsche Publizistin. Sie ist die Tochter der Übersetzerin Maria Carlsson und des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein (1923–2002).

Ihr Studium (Geschichtswissenschaft, Politologie und Philosophie) absolvierte sie bis zur Zwischenprüfung an der Freien Universität Berlin. Dann unterbrach sie das Studium und arbeitete beim Magazin der Wochenzeitung „Die Zeit“ (1987 bis 1989). Anschließend nahm sie ihr Studium an der Universität Bielefeld wieder auf. Ein Erasmus-Stipendium ermöglichte ihr den Aufenthalt an der englischen University of Sussex. Nachdem sie in Paris die Recherchen für ihre Magisterarbeit zur „Klimatheorie“ des 18. Jahrhunderts in beendet hatte, wurde sie am University College London über die Vorläufer der modernen Ethnologie im 18. und frühen 19. Jahrhundert promoviert.

Anfang 1997 trat sie in die Feuilleton-Redaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ein, von 2000 bis 2001 war sie Feuilleton-Korrespondentin der Zeitung in Berlin. Seit 2001 schreibt sie für die „Süddeutsche Zeitung“, seit 2010 betreut sie die Rubrik „Das Politische Buch“.

Nach dem Tod Rudolf Augsteins hielt sie anlässlich der offiziellen Trauerfeier in der Hamburger Hauptkirche St Michaelis eine kurze – im Protokoll nicht vorgesehene – Rede auf ihren Vater, die viel Beachtung und Anklang fand (siehe „Mein Vater, der tote Löwe“). 2005 hielt Franziska Augstein anlässlich einer Zeitungskonferenz in Berlin eine Rede, in der sie kurz auch auf den „Spiegel“ einging: Das Blatt drohe, der grassierenden Geschwätzigkeit zu verfallen. Davor müsse das Leitmedium sich hüten. 2013 meldete Franziska Augstein sich abermals mit einiger Resonanz öffentlich zu Wort: Sie kritisierte die Bestallung des „Bildzeitungs“-Journalisten Nikolaus Blome zum Hauptstadtbüroleiter des „Spiegel“.

Unter den Laudationes, die Franziska Augstein gehalten hat, ist jene hervorzuheben, die sie 2013 anlässlich der Verleihung des „Erich-Maria-Remarque-Friedenspreises“ der Stadt Osnabrück vortrug: ihre Rede auf den israelischen Diplomaten Avi Primor und den palästinensischen Diplomaten Abdallah Frangi, denen der Preis zu gleichen Teilen zugesprochen wurde.

Franziska Augstein ist ledig. Sie lebt zusammen mit dem Journalisten Dr. Heribert Prantl.

Auszeichnungen:

  • 1998 wurde Franziska Augstein mit dem Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis ausgezeichnet
  • 2000, Auszeichnung mit dem Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie Essayistik
  • 2013 wurde sie in den Vorstand von „netzwerk recherche e.V.“ kooptiert.

Bücher:

  • „Race. The Origins of an Idea, 1760 – 1850“ (Hrsg.). Thoemmes Press (Bristol, 1996).
  • „James Cowles Prichard’s Anthropology. Remaking the Science of Man in Early Nineteenth-Century Britain“. Clio Medical / The Wellcome Institute Series in the History of Medicine 52 (London, Amsterdam, 1999).
  • „Von Treue und Verrat. Jorge Semprún und sein Jahrhundert“. C. H. Beck (München, 2008).