VON FRANZISKA AUGSTEIN Vor fünfzig Jahren sollte der SPIEGEL ruiniert werden. Nur wenige Abgeordnete im Bundestag erhoben scharf Einspruch dagegen. Die Sache ließ sich gut an für die Staatsgewalt, mit dem Volk rechnete sie nicht. Ruhe galt in Deutschland ja als Bürgerpflicht. Und die Deutschen sahen sich schon immer eher als Lampenputzer denn als Revoluzzer. Warum Protest und Aufruhr in Deutschland schnell zu Ende waren, hatte Erich Mühsam beschrieben: "Lasst die Lampen stehn, ich bitt! - … [Read more...]
Mein Vater, der tote Löwe – Verabschiedung von Karl Rudolf Augstein
25. November 2002 von
Am 25. November 2002 wurde mein Vater, Rudolf Augstein, der am 7. November verstorben war, in der Hamburger Hauptkirche Sankt Michaelis mit einem Staatsakt geehrt. Kein Angehöriger stand auf der Rednerliste. Mein Vater, so fand ich, sollte nun aber nicht nur von Fremden verabschiedet werden. Als einziger der Repräsentanten von Staat und Hansestadt war der damalige Bundespräsident Johannes Rau vorab informiert und um sein Plazet gebeten worden. VON FRANZISKA AUGSTEIN Der "Spiegel" … [Read more...]