Die imposante Bibliothek von Alexandria ging unter – ähnlich wie große Reiche untergehen, mählich, erst im Nachhinein wirklich wahrnehmbar. Gegründet worden war sie 300 Jahre vor der Zeitrechnung. Wann die letzten Papyrus- und Pergamentrollen zuschanden gingen, weiß niemand, vielleicht einige Jahre vor Christi Geburt, vielleicht erst einige Jahrhunderte später. Forscher meinen, es sei nicht ein Großbrand gewesen, der die Bibliothek vernichtete, eher wohl der Zahn der Zeit. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Vielleicht wurden die letzten zerfallenen Reste des Papyrus schlicht zu Staub. Oder sie wurden vom Winde verweht, in die Wüste getragen oder zum Meer hin, wo die Wellen noch eine kurze Weile mit ihnen spielten, den Resten der ersten Universalbibliothek der Welt. Wir wissen nicht, was geschah. Aber alle, Christen, Juden und Muslime erinnern sich an diese grandiose Bibliothek, die sie nie gesehen haben. Und alle Bibliotheken, die seither gegründet wurden, sind in gewisser Weise als die Nachfahren der Bibliothek von Alexandria zu betrachten.
Es ist mir eine Ehre, dass ich heute vor Ihnen über Bibliotheken sprechen darf. Denn: Einen erklecklichen Teil meines Lebens habe ich in Bibliotheken verbracht – darunter ein paar Jahre in der alten Pariser Bibliothèque Nationale und ein paar Jahre in der Bibliothek des Britischen Museums in London. Auch die Bibliothek der Universität Bielefeld muss erwähnt werden: Zu meiner Zeit schloss sie erst spät abends. Da saßen dann nur noch sehr wenige Studenten. Es ist ein ungeheures Gefühl, eine Riesen-Bibliothek praktisch für sich allein zu haben. Diese vielen Stunden in Bibliotheken gehören zu den besten Zeiten meines Lebens. Da sitzt man auf seinem Platz, möglichst immer demselben, umgeben vom Wissen der Welt, das unaufdringlich in Katakomben und Gestellen auf die Leser wartet – sofern sie nur das Zauberwort finden, nämlich die richtige Signatur.
A propos Signatur: Die bildungsfeindlichen Taliban hatten es nicht nötig, die afghanische Nationalbibliothek mit ihren 200- bis 300 000 Bänden zu zerstören. Sie ist ohnehin nicht benutzbar: mangels vernünftiger Verschlagwortung und systematischer Auszeichnung der Bücher. In Kabul haben eifrige Leute die Bücher irgendwie nach Gusto und Themen in die Regale gestellt. Finden lässt sich da nichts. Die afghanische Nationalbibliothek ist völlig leblos.
Wer also Bibliotheken preist, muss im selben Atemzug die Bibliothekare preisen. Ohne diese Frauen und Männer ist eine Bücherei lediglich ein Riesenhaufen Pappe und Papier. Mit den Bibliothekaren wird jede Bücherei zu einem Ort, wo Demokratie lebendig ist: Ein jeder darf Wissen finden. Ein jeder bildet sein Wissen aus, das sich umsetzt in Verständnis. Mag es sich um Liebesromane handeln, um Bauanleitungen für Spielflugzeuge, um jüngere Erkenntnisse der Thermodynamik – von Bauanleitungen für Bomben rede ich jetzt nicht. Im übrigen bindet alles, was gelesen wird, die Leser an das Gemeinwesen. Auf eine ganz hinterhältige, den Lesern unbewusste Weise.
Frühzeitig wurde ich mit dem komischen Spruch vertraut gemacht, der Bibliothekaren in den Mund gelegt wird: „Der Leser ist der natürliche Feind des Buches“. Manche Leser mögen das denken, manche mögen sogar umgekehrt denken: Das Buch ist der natürliche Feind des Lesers, der sich da durchwühlen muss. Was Bibliothekare angeht, habe ich noch nie auch nur eine Frau oder einen Mann getroffen, die ihrer Arbeit ohne Hingabe nachgegangen wären. Der spanische Schriftsteller Jorge Semprún hat einmal gesagt, das Schreiben sei für ihn nicht Beruf, sondern Berufung. – Berufung. Das gleiche darf man über die Zunft der Bibliothekare sagen.
Eine Bibliothek, sei sie nun alt oder jung, groß oder klein, ist für die Leser ein Zuhause, für manche ein zweites Zuhause, für andere buchstäblich das einzige Zuhause. Als ich vor ein paar Monaten einige Bibliotheken und Büchereien in den Vereinigten Staaten besuchen durfte, erfuhr ich, dass vielerorts Obdachlose in den Büchereien wohl gelitten sind. Sie kommen im Winter, um sich aufzuwärmen. Und selbst im Sommer mag das eine oder andere Buch ihr Interesse finden.
Mit dieser Bemerkung bin ich schon bei der Sache, der Frage nämlich wozu Bibliotheken und Bücherhallen gut sind. Mit dem Niedergang des elitär-patriarchalischen Denkens, das Information nur für jene vorsieht, die sich ihrer würdig erweisen, bekamen Büchereien neue Aufgaben. In den Vereinigten Staaten ist das schon etwas ausgeprägter als hierzulande. Das unzureichende öffentliche Wohlfahrtswesen in den USA macht es möglich. Öffentliche Büchereien in den USA betrachten es als ihre Aufgabe, Kinder nach der Schule zu betreuen, deren Eltern auf Arbeit sind und sich nicht kümmern können. Ein New Yorker Bibliothekar sagte mir unverblümt: Es komme darauf an, die Kinder von der Straße zu holen, damit ihnen bis zum Feierabend der Eltern nichts zustoße.
Ganz besonders beeindruckend war die Arbeit der öffentlichen Bücherhallen im New Yorker Stadtteil Queens: Im Jahr 2012 zog der Hurrikan „Sandy“ über Queens hinweg und hinterließ fürchterliche Schäden; viele Menschen hatten kein Dach mehr über dem Kopf. Und siehe: Gleich nach den Feuerwehrleuten waren die Bücherhallen zur Stelle: Man setzte Container hin, aus denen man nicht Bücher verteilte, sondern Decken, Trinkwasser und andere Hilfsgüter.
Was hat das mit Bibliotheksarbeit zu tun?, könnte man einwenden. Die Antwort ist: In den USA sehr viel: Anders als in Deutschland werden viele amerikanische Bibliotheken weitgehend von der Bevölkerung finanziert. Im Bundesstaat Ohio zum Beispiel fand vor Jahren eine Volksbefragung statt. Die Bürger sprachen sich dafür aus, für ihre Bücherhallen selbst zu zahlen, selbst jene waren dafür, die nie im Leben eine Bücherhalle besucht haben. Seither kommt ein Drittel des Geldes von der Grundsteuer, die übrigen zwei Drittel aus einer Steuer, welche die Bewohner Ohios sich selbst auferlegt haben. In anderen amerikanischen Bundesstaaten wurde das gleiche gemacht.
Die Bürger zahlen freiwillig für ihre Bücherhallen. Das verpflichtet. Während einst hohe, vollgestopfte Regale sich abweisend über eingeschüchterten Besuchern erhoben, ist man in öffentlichen Büchereien der USA dazu übergegangen, die offenen Regale niedrig zu halten, damit ein jeder herzhaft zugreifen kann. Ja, auch damit es leichter für das Personal ist, sich einen Überblick über das Treiben zwischen den Regalen zu verschaffen. Im Vordergrund steht aber die Idee, dass der Besuch einer Bücherhalle Freude machen soll. Das Wort „Spielplatz“ ist da nicht ganz fehl. Und natürlich sind Computer auch Kindern zugänglich. Wenig ist aufmerksamkeitsheischender als ein Bildschirm. Da wird nicht gequatscht, da wird getippt. Trotzdem: Wie amerikanische Bibliothekare allzu großen Lärm verhindern: ich weiß es nicht, aber es gelingt ihnen … meistens.
Öffentliche Bibliotheken sind längst nicht mehr bloße Horte von Wissen, sie widmen sich auch der Vermittlung von Wissen. Büchereien sind sich nicht mehr zu schade, auch Tanzkurse oder Bastelstunden anzubieten. Sie helfen funktionalen Analphabeten beim Lesen- und Schreibenlernen. Sie engagieren sich in der Fortbildung von Erwachsenen. Vielen amerikanischen Bibliothekaren macht das zu schaffen. Was sind sie nun: Kindergärtner, Volkshochschullehrerinnen, Sozialarbeiter oder eben das, was sie gelernt haben: Bibliothekare?
Gottlob ist das deutsche Sozialsystem besser ausgestattet als das amerikanische. Aber auch hierzulande müssen die Bibliothekare sich fragen, wie es weiter geht, ebenso wie ihre amerikanischen Kollegen.
Die Trennung von wissenschaftlichen Bibliotheken und öffentlichen Bibliotheken ist sehr vernünftig. An bestimmten Orten sollte denn doch verlässlich Ruhe herrschen. Indes: Es gibt bei uns 9117 öffentliche Bibliotheken und lediglich, bzw. immerhin 254 wissenschaftliche Bibliotheken. Der deutsche Bibliotheksverband hat gezählt, wie viele Leute Büchereien aufsuchen. Das Ergebnis ist atemraubend: Öffentliche Bibliotheken wurden im Jahr 2015 119 Millionen mal besucht, das ist mehr als alles, was Sportturniere vorweisen können. Die wissenschaftlichen Bibliotheken wurden rund 100 Millionen Mal aufgesucht – letzteres ist allerdings kein Wunder: Irgendwo müssen die Studenten ihre Information ja herbekommen. Naturgemäß sind die wissenschaftlichen Bibliotheken umfänglicher ausgestattet als die öffentlichen. Das gilt im besonderen für den Bestand der elektronischen Medien. Das will der Deutsche Bibliotheksverband ändern – sehr zu Recht. Das Internet ist allumfassend, also müssen die Besucher von öffentlichen Bibliotheken Zugriff auf lediglich elektronisch verbreitete Information bekommen. Deutsche Büchereien betrachten es zudem als ihre Aufgabe, den Umgang mit digitalen Medien zu lehren. Auch dies ist eine gute und wichtige Idee.
Wie das finanziert werden soll, steht in den Sternen. Die staatlichen Zuwendungen steigen nicht, sie schrumpfen vielmehr. Ich zitiere aus der Umfrage des Deutschen Bibliotheksverbands des vergangenen Jahres: Seine Finanzumfrage unter rund 1350 öffentlichen Bibliotheken ergab, dass‚ „in vielen Bibliotheken aufgrund fehlender Mittel grundlegende Dienstleistungen und Angebote nur eingeschränkt erbracht werden können“. Eingeschränkt bedeutet: Die Inflation und die steigenden Anforderungen, was Bibliotheken zu tun haben, führen de facto zu einer Minderung ihres Etats. Es wird unterm Strich also gekürzt. Genau dort wird gekürzt, wo Investition sich lohnen würde. Da fragt man sich, ob die zuständigen Politiker und Politbeamte sich alle im Klaren darüber sind, wie wichtig öffentliche Bibliotheken sind. Sie sind Orte der Friedfertigkeit, des Lernens, der Bildung, und zwar durch die Bank für alle Bürger, große und kleine, Ahnungslose und Schlaue, Karierte und Gestreifte, wenn sie mir das Wort erlauben. Wichtig ist es derzeit auch, den Kindern und ihren Eltern zu helfen, die aus Syrien und anderen Kriegsgebieten nach Deutschland geflohen sind. Die deutschen Bibliotheken stehen bereit – sie wollen tun, was sie tun können. Und sie könnten eine ganze Menge tun, hätten sie nur das nötige Geld.
Werden die Öffnungszeiten begrenzt, wird am Personal und an den Neukäufen gespart, sind nötige Sanierungen nicht finanzierbar, dann höhlt eine Bibliothek von innen aus, dann kann sie ihre Arbeit nicht mehr ordentlich versehen, dann haben die Besucher nicht mehr das Gefühl, die Bücherei heiße sie willkommen oder könne gar ein zweites Zuhause sein.
Ein Wort zu den digitalen Medien im Vergleich zu klassischen Büchern möchte ich verlieren. „Verlorene Eier“ ist hier das Stichwort.
Es handelt sich bei Verlorenen Eiern um ein deutsches Essen. Ich vergleiche die verlorenen Eier mit den herkömmlichen sogenannten Datenträgern: Den Büchern. In der Karikatur purzeln die Verlorenen Eier aus einem Fahrradkorb und landen auf dem Weg, wo sie von Passanten aufgelesen werden oder auch nicht. So wichtig digitale Medien sind, so wichtig ist es auch, das Papier zu achten. Es hat viele hundert Jahre gedauert, mit Papyrus angefangen, bis die Produktion von Papier ausgereift war. Wenn wir mal absehen von der bösen Zeit zwischen 1850 und 1970, als Papier mit Säure hergestellt wurde, was schnellen Verfall garantierte, ist Papier bis heute das beste Aufbewahrungsmittel für Information. Jedes digitiale Medium muss alle paar Jahre überspielt werden, das schöne Wort dafür ist: es muss „migrieren“ – so wie die Flüchtlinge aus Syrien, aus Eritrea oder Sudan migrieren, um am Leben zu bleiben. Mit anderen Worten gesagt: Alle digitalen Datenträger müssen alle paar Jahre durch einen Jungbrunnen gezogen werden. Sei es, dass die alten Datenträger ausgelaugt sind, ja quasi schimmeln, weil ihre Silberschicht sich ablöst; sei es, dass neue Computersysteme es nötig machen. Papier hingegen ist geduldig, auch in der Form, dass es viel haltbarerer ist als alles digital Gespeicherte.
Mitunter benötige ich ein gutes Buch, das schon vor Jahren publiziert wurde. Das kaufe ich second-hand übers Internet. Immer bin ich ein bisschen entsetzt, wenn ich sehe, dass es sich um eine Buch handelt, das eine Bibliothek mangels Lesern dem second-hand-Markt überantwortet hat. Der bloße Umstand, dass ein Buch ein paar Jahre lang nicht ausgeliehen wird, bedeutet nicht, dass es überflüssig ist. Abzuraten ist von der Vorstellung, alle Bücher im Reservoir müssten immer modern und viel gelesen sein. Neulich erzählte mir ein deutscher Verleger: Jedes Sachbuchthema könne alle zehn Jahre neu beschrieben werden. Das brauche der Buchmarkt, um zu florieren. Fein. Aber was ist, wenn ein zwanzig oder dreißig Jahre altes Buch weniger alter Schnee ist als eines vom vergangenen Jahr?
Es ist schwierig für Bibliothekare, zu bestimmen, welche Bücher sie aussondern, so dass Leute wie ich sie per Internet erwerben können. Das ist Buch für Buch eine Gewissensfrage: WAS hebt man auf, was lässt man fahren? Diese Gerichtssitzungen, die Bibliothekare öffentlicher Bücherhallen ganz für sich allein abhalten müssen, zählen wohl zu den übelsten Herausforderungen ihres Berufes.
Worauf ich eigentlich hinauswill: Es würde nichts bringen, vor allem auf digitale Medien zu setzen. Eine Bücherhalle sollte kein öffentlicher Computerterminal mit angeschlossenem Kindergarten sein. Umfragen haben ergeben, dass selbst junge Leute gern Bücher in die Hand nehmen: Sie anfassen, darin herumblättern, macht ihnen Spaß. Leser können in Büchern stöbern wie Dagobert Duck in seinem Geldspeicher: Ich zitiere jetzt Dagobert Duck aus einem Comicheft: „Hineinspringen, wie ein Maulwurf darin herumwühlen“. Dagoberts Rede endet mit den Worten, es mache ihm Freude, sich seine vielen Münzen „auf den Kopf prasseln“ zu lassen. Nun, das möchte man weder Büchern noch ihren Lesern wünschen. Der Punkt ist: Bücher erlauben einen haptischen Zugang auf Bildung. Außerdem bringen Bücher in einer Bibliothek diese zum Leben, machen daraus einen anheimelnden Ort. Die Farben. Der Geruch des Papiers.
Niemand denkt daran, Bücher abzuschafffen. Ich plädiere hier lediglich dafür, sie zu schätzen.
Bleiben wir noch kurz bei diesem Thema: Es ist ungeheuer schwierig, zu trennen zwischen dem, was bleiben soll, und dem, wovon man sich trennen kann und muss. Der amerikanische Schriftsteller Edgar Lawrence Doctorow hat einen Roman geschrieben über zwei Brüder, die es tatsächlich gegeben hat: Homer und Langley Collyer waren gut betucht und bewahrten alles auf, was ihnen in die Finger kam. Möbel, Porzellan, Bücher und Zeitungen und vieles mehr. Beide starben 1947. Doctorow hat in seinem Roman ihr Leben verlängert bis zum Vietnamkrieg. Er wollte zeigen, wie wichtig es ist, altes Wissen aufzuheben. Wie anders denn durch alte Zeitungen ließ sich zeigen, mit welchem Wahnwitz die Vereinigten Staaten sich in den Krieg gegen Vietnam gestürzt haben. In der Wirklichkeit, wie gesagt, starben die zwei Brüder 1947. Ihr Haus befand sich an der Fifth Avenue in New York. Nach ihrem Tod fand man darin 150 Tonnen von allem möglichen Zeug: Bücher, Musikinstrumente, Musikboxen, Geschirr, Waffen, Möbel und abertausende von Zeitungen. Ein Bruder wurde von einem einstürzenden Zeitungsstapel erschlagen. Der andere ist inmitten des Reichtums seiner Sammlung verhungert. Er hatte vergessen, zu essen.
So soll es Bibliotheken nicht ergehen. Sie brauchen auf ihre Weise Zufuhr an Nahrung. Aber darüber dürfen sie den Bestand nicht außer Acht lassen. Bibliotheken sind das Gedächtnis eines Landes. Das gilt nicht nur für die wissenschaftlichen Bibliotheken, das gilt auch für die öffentlichen Bücherhallen.
Um meine Hommage an die Bibliothekare rund zu machen, erzähle ich Ihnen jetzt noch eine Anekdote: In den 90er Jahren hatte ich in Edinburgh zu tun. Ein Besuch bei der alten Bibliothek der Royal Medical Society of Edinburgh war angesagt. Diese kleine Bibliothek war umgetopft worden: In einem grauenhaften Betonbau hatte sie Unterschlupf gefunden. Es gab einen Vorraum, wo die Bibliothekarin saß, dahinter den kleinen Leseraum, alles fein altmodisch ausgestattet, so wie es dermaleinst gewesen sein mag. Man merkte gar nicht mehr, dass man sich in einem grässlichen Betonbau befand. Dort konsultierte ich eine Handschrift, die es nur einmal auf der Welt gibt, eben dort, bei der Bibliothek der Royal Medical Society of Edinburgh. Was tat die Bilbiothekarin? Sie gab mir einen Aschenbecher, sie brachte mir eine schöne warme Tasse Tee. Die Bibliothekarin hatte Zutrauen zu mir, dass ich mit meiner Zigarette nichts anzünde und dass ich meinen Tee nicht über der alten Handschrift auskippen würde. Das werde ich ihr nie vergessen.
In Bibliotheken ist die Welt verstaut. Sie sind Orte der Besinnlichkeit im wahren Sinn des Wortes, sie sind Orte der Zuflucht und des Lernens. Hoch mögen sie leben!